Was ist sonst noch zu beachten, beim Zahnriemenwechsel?

Laura

Moin Alle zusammen,

nachdem heute morgen mein TT ausgegangen ist (motortechnisch) und vom ADAC festgestellt wurde, dass auf dem Zahnriemen einige Zähne fehlen, lasse ich jetzt nächste Woche den Zahnrimen wechseln. Mit Wasserpumpe dazu soll das 500 Euro kosten.

Was mich jetzt noch interessiert ist, warum oder welchem Umstand ist es zu verdanken, dass der Riemen Zähne verliert????

Läuft der Motor nicht richtig?

Ich habe da schon den Verdacht, dass evtl. die Dichtung vom Zylinderkopf nicht mehr dicht hält...

Ich würde mich freuen, wenn vielleicht jemand einen Rat dazu hätte.

Mein Ziel ist es, den TT fahrbereit zu halten und auch, wenn er im nächsten Jahr 10 wird.

Vielen Dank schonmal!!!

Achso PS: Laut Checkheft ist der Wechsel mit km Stand 180.000 vorzunehmen. Meiner hat jetzt 158.500 gelaufen.

TThomas2000

Hallo,
ein zehn Jahre alter Gummiriemen ist einfach eol, das Material ist ermüdet. 180tkm - mich hat immer diese Anweisung gewundert, nennt doch die Mutter beim Zahnriemen oft XXkm oder nach 6Jahren.
Wie kommst du auf Zylinderkopfdichtung? Hast du Wasser im Öl oder Öl im Wasser, verlierst du Wasser?
Der Wagen steht bereits in der Werkstatt?

Gruß Thomas

Laura

Hallo Thomas,

ich habe mir schon länger Sorgen gemacht, von wegen 10 Jahre soll der Riemen halten.

Der Ölstand ist etwas zu niedrig. Was ich nicht kenne von meinem TT. Jedenfalls brauchte ich zwischenzeitlich zum Service nichts nachfüllen.

Wasser verliert der Wagen nicht. Kühlkreislauf ist dicht und mit der Kühlmitteltemperatur ist alles ok.

Auf die Zylinderkopfdichtung kam der ADAC Mitarbeiter. Er meinte das könne damit zusammenhängen, weil nur einige Zähne auf dem Riemen fehlen. Damit in Verbindung brachte er auch die Position der Kolben im Motorblock. Genauer erkläre konnte er nichts.

Also fakt ist, dass der TT heute morgen lief und dann von alleine der Motor ausging. Vermutlich waren während der Motor lief, noch alle Zähne auf dem Riemen. Frage wäre auch noch, was mit den Kolben passiert, wenn sich einfach einige Zähne lösen und aufgrund dessen der Motor ausgeht. Ist es dann das selbe, as wenn ich den Motor manuell abstelle?

Meine Werkstatt hat erst Dienstag Zeit....also bis dahin ist noch ein kleiner Moment.

TTegu

Ciao Laura

habe diesen Frühling an meinem TT Quattro (Baujahr 2000) folgende Arbeiten ausführen lassen:
- Zahnriemen inkl. Spannrolle und Umlenkrolle ersetzt
- Kühlmittelpumpe ersetzt (Verbundarbeit zum Zahnriemenersatz)
- Doppelkeilrippenriemen ersetzt (Verbundarbeit zum Zahnriemenersatz)

Der TT läuft wie ein Schweizer - Uhrwerk

Kann Thomas beipflichten - 10 Jahre oder gar 180 tkm bis zum Riemenwechsel geht gar nicht. Bei uns in der Schweiz schreiben sie 5 Jahre vor (habe allerdings auch etwas länger zugewartet - nach Absprache mit meinem Mechaniker des Vertrauens).

Gruss Dani

AndreTT

uiuiui....ich hoffe doch mal, dass der ADAC Mann es eher nicht erklären wollte, statt konnte.

Wie die Vorredner schon schreiben, solltest Du schnellstens Riemen, Spannrollen und Wasserüumpe wechseln, das ist ein Abwasch.

Motor aus gegangen...wir wollen mal nicht das Schlimmste hoffen. Wenn ich deinen Ausführungen es richtig entnehmen, war der Riemen noch nicht gerissen? Das wäre schon mal gut. Dadurch, dass er Zähne verliert, besteht die Möglichkeit, dass er "überspringen" kann, wobei da ja dann nichts mehr springt. Kurz gesagt, es kann das Problem entstehen, dass Deine Steuerzeiten nicht mehr stimmen. Der Zahnriemen steuert deine Nockenwellen, diese wiederrum die Ventile. Wenn die Abstimmung nun nicht mehr stimmt, ist der "worse case", dass die Ventile noch offen stehen, wenn der Kolben nach oben (OT) kommt..... heisst bei einem Riss in der Regel "Kopfsalat"...Da du beschreibst, dass der Motor lediglich ausging (ich vermute im Stand) und nichts gerissen war, könntest Du mit ein paar smarten Ventilaufsetzern auf dem Kolben davon gekommen sein. Wobei selbst, dabei ein neuer Zylinderkopf oder eine Überarbeitung (neue Ventile, Ventilsitze usw...) fällig werden könnte. Das ist der Fall, wenn der Trieb eigentlich noch funktioniert, aber die Steuerzeiten nicht ganz stimmen. Aber hoffen wir mal, dass selbst dass nicht passiert ist, und das Ausgehen einen anderen kleineren Grund hatte.

Zur ZyKoDi: Du hast Wasser und Öl im Motor. Das ist nu mal da drin und verflüchtigt sich im Normalfall nur in kleinen Dosen, heisst:

Wasser eigentlich so gut wie gar nicht über einen überschaubaren Zeitraum.
Öl, ggf. etwas über die Kolbenringe und wird mitverbrannt.

Wenn jetzt etwas NOK ist, z.B. Riss im Zylinderkopf oder Dichtung in den Fritten, kann es sein, dass Öl oder auch Wasser mit verbrannt wird. Handlungsbedarf besteht dann spätestens, wenn Du im Rückspiegel nichts mehr siehst.

Der Motor kann aber auch "nass" sein, das heisst Öl rausdrüen, was aber ebenfalls recht gut erkennbar ist.

Auf jeden Fall, hat eine "etwas undichte" ZyKoDi keinen direkten Einfluss auf den eigentlichen Motorlauf.
Es sei denn da gelangen schon erhebliche Mengen Wasser oder Öl in den Brennraum, welches Du dann aber am Weiss- oder Blaurauch erkennst.

Würde den Ölverbrauch einfach mal im Auge behalten. Und beim nachfüllen bitte nicht zuviel reinschütten, meist reicht ein halber Liter bis Liter, zwischen Min und Max Makierung.

Sollte ich noch eine Sichtweise vergessen haben, bitte ich gerne um Ergänzung.

AndreTT

Ach ja noch was eingefallen. Gab es auffalende Geräuche, die ggf. von der Wasserpunpe gekommen sein könnten? Also eine Art Schleifen?

Laura

Moin,

ja richtig, der Riemen ist nicht gerissen.
Und der Motor ist ausgegangen als der Wagen stand. Demnach könnte es noch ein Problem geben, warum der Motor ausgegangen ist. Evtl. ist er ausgegangen, weil enige Zähne auf dem Riemen bereits runter waren, was sich, wie Du schreibst auf die Nockenwelle und weiter auf die Kolben überträgt.

Ich mal mir das schon aus, dass ein Kolben unter Umständen zu hoch gekommen ist und jetzt an den Ventilen was ist.

Falls das so sein sollte, wäre gleich meine Frage, was denn eine Überarbeitung der Ventile mit sätmlichen Equipment kosten könnte???
Dann müste sicher gleich der ganze Motor raus??? Also Motorüberholung?

Ich kucke erstmal was meine Werkstatt sagt, aber das Schlimmste kann man ja vorsichtig im Hinterkopf behalten....

und danke für die Erklärung, was im Hintergrund läuft. Ist mir nicht unbekannt, aber auch ne echt komplexe Geschichte.

Ein Schleifgeräusch hatte ich nicht. Ich denke nicht, dass die Pumpe was hat....

AndreTT

Hallo Laura,

puh, schwer zu sagen so uss de Lamäng. Wäre dann die Frage ob der Kopf überarbeitet werden und neu bestückt werden kann. (NW-Lager, Stößel, Ventile,....) oder ob er komplett neu muss.

Komplett neu, über Audi mit Einbau....würde ich mal vorsichtig schätzen, dass da um die €3k+ fällig sind...vielleicht hat da jemand Erfahrungswerte. Ob das bei der LL noch lohnen würde...hm....

Aber gehen wir mal nicht davon aus, dass das der Fall ist. Oft ist es ja ein eher triviales Problem(chen), welches
einfach zu lösen ist.

Beste Grüße

André

Laura

Hi André,

wie es momentan aussieht ist doch einer der Kolben ans Ventil gestoßen. Jedenfalls sagt die Pos. der Nockenwelle, dass sich da ein Motoreninstandsetzer drum kümmern soll.

Ich habe mich auch jetzt dafür entschlossen, denn der TT soll wieder auf die Straße.....

Meine Werkstatt ist da vernünftig, dass sie bei solchen schwierigeren Sachen gleich Klartext redet und die Reparatur weitergibt. Heute hab ich zudem noch eine zweite Meinung von aussen bekommen, dass die Motoreninstandsetzer gute Arbeit machen....

Wird erstmal mehr kosten, wie gedacht aber ein neuer Motor ist nach deren Aussage nicht unbedingt notwendig.

Also bis dann und ich freue mich, wenn ich wieder mit meinem TT unterwegs bin....

TT Rekingen

Hoi

Ein ATM ist meist die günstigere Lösung als eine Instandsetzung

Und die sind relativ günstig im Netz zu bekommen sicherheitshalber gleich ZR , WP neu und schon rollt er in 2-3 Tagen wieder auf der Strasse .

Instandsetzung nur dann wenn der Motor komplett überholt wird, nicht nur ein Teil quasi wieder auf neu Zustand .

TThomas2000

Zitat von TT Rekingen

Hoi

Ein ATM ist meist die günstigere Lösung als eine Instandsetzung

Und die sind relativ günstig im Netz zu bekommen sicherheitshalber gleich ZR , WP neu und schon rollt er in 2-3 Tagen wieder auf der Strasse .

Instandsetzung nur dann wenn der Motor komplett überholt wird, nicht nur ein Teil quasi wieder auf neu Zustand .

Hallo Laura,
ich wollte dir das Wochenende nicht verderben, hatte aber mit solch einer Diagnose gerechnet.
Auch ich würde zu einem komplett überholten Motor ohne Nebenaggregate greifen. Das wird dir der Instandsetzer wahrscheinlich auch vorschlagen.
Ich habe vor einem halben Jahr nur die Kopfdichtung machen lassen, weil CO2 im Kühlkreislauf war (und gaaanz wenig Wasser im ÖL).
Mit Rissprüfung, Kettenspanner und Riemenwechsel, Kleinzeug was man bei der Gelegenheit auch gleich getauscht hat, war ich 2400€ los. Beim ausrollen nach der Silvretta-Tour hat sich dann noch ein Simmering der Kurbelwelle verabschiedet. Die Summe der beiden Reparaturen hätten den ATM finanziert, es wären noch die Kosten der Umbauzeiten dazu gekommen. Das Auto läuft zwar seit dem wieder einwandfrei, aber ich fahre immer noch mit alten Kolbenringen und Lagerschalen an der Verschleißgrenze, denn die Motoren sind in der Regel mit 250tkm verbraucht.

Gruß
Thomas

Noch ein Edit: Mit ATM meine ich einen neu aufgebauten Rumpfmotor und keinen aus einem Schlachtfahrzeug.

TT Rekingen

Hallo Thomas

Da muss ich Dir leider sagen es ist von vielen Faktoren abhängig wie lange so ein Motor hält.
Ich habe schon 1.8T 132 KW gesehen die hatten mehr als 400K auf dem Tacho mit dem ersten Motor .
Da wurden lediglich Verschleissteile getauscht . Würde das nicht pauschalieren .

Es ist viel vom Fahrprofil abhängig und die Pflege die dem Motor gegönnt wird .

TThomas2000

Hallo Ralpf,
sicher hängt die erreichbare Laufleistung vom Nutzer ab. Wenn mein Motor 400tkm schafft, freue ich mich natürlich.
Allerdings unterliegen auch Lagerschalen und Kolbenringe einem Verschleiß, sind also ebenso Verschleißteile ;). Und für die Schalen heißt es eben irgendwann ist Schluß - gerade hier sehr abhängig z.B. von der Anzahl der Starts ohne Öldruck. Da können 300tkm Langstrecke schonender sein als 80tkm Kurzstreckengezuckel.
Sollte auch nur ein Tip an Laura sein, genau zu überlegen was gemacht werden soll, wenn der Motor im Innersten krankt.

Gruß Thomas

Laura

Hallo Zusammen,

die Zusammenfassung ist kurz und bündig, denn der Schaden beruht höchstwahrscheinlich darauf, dass der Zahnriehmen einfach zu alt war. Bei meinem knapp 9,5 Jahre.

Die acht Einlassventile hatten alle etwas abbekommen, hatten also Zylinderkontakt. Der Schaden war so gering, dass sie nicht ersetzt werden mussten, sondern nachgefräst wurden. Bei deren Führung war eine leichte Deformation aufgetreten, sodass die erneuert wurde.

Wasserpumpe ist einwandfrei!

Am Zahnriemen hingegen sieht man jetzt auch, wie die Dinger hergestellt werden. Nicht in einem Stück, sondern die 'Zähne' werden drauf gesetzt und mit der Unterlage (wo die Spannrolle sitzt) verschweißt oder was weiß ich verbunden.

Nach diesem Fazit ist jetzt bei mir Wechsel nach 6 Jahren und der Kleine bekommt jedes Jahr sein neues Öl.

Die Kosten belaufen sich dann so um die 2.200,-