Beim Anfahren ruckt er einmal kräftig beim Anfahren.
Fahre ich sehr langsam an, merkt man dieses nicht.
Das selbe sich beim Rückwärts anfahren.
Bei normaler und harter Fahrweise kein Problem, nur beim Anfahren.
Deine Kisspoints, also der Punkt, an dem die schlupfende Kupplung 0Nm überträgt, haben sich verlernt.
Damit stützt die Kupplung das Motormoment nicht passend ab und lässt entweder den Motor hochdrehen (Kupplungsdruck zu gering) oder würgt den Motor mehr oder minder ab (Kupplungsdruck zu hoch).
Die hierdurch entstehenden Motordrehzahlgradienten lassen die Wellen schwingen, was du als Ruck wahrnimmst.
Wenn du ganz langsam anfährst, kann das der Schlupfregeler ausregeln, da er genügend Zeit dafür hat. Fährst du normal oder zügiger an, wird das Verhalten deutlich über die Vorsteuerung bestimmt und ein verlernter Kisspint verstimmt die Vorsteuerung.
Laut Mechaniker wäre das normal bei dem Modell
Nein, normal ist das nicht: es entspricht nicht dem erwarteten Anfahrverhalten.
Es passiert nur, wenn die Kisspionts sich über einen längeren Zeitraum nicht adaptieren können und entsprechend die Lernwerte nicht mehr zum aktuellen Kupplungszustand passt.
Eigentlich findet eine kontinuierliche Kisspoint-Adaption während der Fahrt statt.
Jedoch kann diese nur unter passenden Randbedingungen passieren, die in deinem Fall wohl zu selten eingehalten wurden.
Wer die Randbedingungen für die Kisspoint-Adaption kennt und diese gezielt anfährt, hat grundlegend kein Problem mit eine schlechten Kupplungsanfahrverhalten.
Und da schau her, es hat so gut wie funktioniert.
Ich sag mal, das es 95% besser geworden ist.
Erstmal besser, aber keines Falls optimal.
Kann es auch nicht, wenn man die Werte auf die Initialwerte zurücksetzt und die Kupplung schon eine gewissen Verschleiss hat.
Nur liegen die Initialwerte in deinem Fall näher an den Realwerten, als die veradaptierten Lernwerte.
Daher erstmal eine spürbare Verbesserung.
Wichtig ist jetzt die kontinuierliche Kisspoint-Adaption anzufahren, damit sich die Lernwerte von den Initialwerte zu den Realwert möglichst schnell adaptieren.
Sonst kannst du darauf warten, dass das Anfahrverhalten wieder schlechter wird.
Achtung: Viele behaupten, dieser Reset sei Hokuspokus und man könne das DSG nur per VCDS bzw. beim Codieren neu anlernen. Mein Erfahrungsbericht ist dennoch, dass ich danach ein wesentlich flüssigeres Schaltverhalten hatte. Darüber hinaus ist dieser Reset in 30 -40 Sekunden erledigt und ihr könnt selbst entscheiden, ob es euch etwas bringt, oder nicht
Nein, ein Reset hilft erstmal, wenn die Kupplungen ziemlich daneben sind.
Der Reset allein reicht aber nicht, die nachfolgenden kontinuierlichen Kisspoint-Adaptionen wird viel wichtiger.
Das grundlegende Problem ist:
eine Kisspoint-Adaption bekommt ein normaler Fahrer nicht mit.
Ein unterwiesener Fahrer kann nur die Randbedingungen anfahren.
Eine aktive Adaption und eine erfolgreiche Adaption sieht man aber nur in der Diagnose..
Aber:
IDR ist eine Adaption unter den passenden Randbedingungen immer erfolgreich.
Daher reicht das defintierte Anfahren dieser Rahmenbedingungen
Eine Kisspoint-Adaption findet statt, wenn
- die Getriebeöltemperatur > 30°C ist
- die Motordrehzahl < 3000rpm ist
- die Motorlast < 150Nm ist
- man in den Gängen 5 (Adaption der K2) oder Gang 6 (Adaption der K1) ist
(Gilt für DQ250, bei DQ500/200/380/381 kann die K2 auch im 7. Gang adaptiert werden)
- die Motordrehzahl und die Motorlast über einen längeren Zeitraum konstant ist.
Eigentlich versucht das DCT möglichst schnell nach einen Neustart (Klemme15-Wechsel) eine Kiss-point-Adaption durch zuführen, sobald die Getriebeöltemperatur erreicht ist.
Entsprechend muss man nach dem Warmfahren o.g. Randbedingungen einhalten, damit die Kupplungen adaptieren können. Grundlegen passiert das automatisiert und kontinuiertliche (ca. alle 10km) im Hintergrund.
Ausser:
man schaft es nicht, die o.g. Randbedingungen einhalten..
Dann bekommt man dauerhaft o.g. Anfahrproblem.
Zudem reicht eine einmalige Adaption allein nicht die Kupplungen passend anzulernen.
Daher ist es nach dem "Reset" über die Diagnose nach Arbeitsanweisung vorgeschrieben, im Rahmen einer Adaptionsfahrt 10 Adaptionen je Kupplung durch zuführen.
Nach aktiven Reset welchselt das DCT in einen sogenannten "Schnelladaptionsmodus" und verkürzt die Adaptionsintervalle, damit die vorgeschriebenen 10 Schnelladaptionen je Kupplung nicht 200km Fahrstrecke benötigen.
Zähler für die erfolgreichen Schnelladaptionen gibt es in den Messwertblöcken
Ich rate(!) nach jedem DCT Reset diese Schnelladaptionen durchzuführen, damit man ein optimales Anfahr- und Kupplungverhalten hat.