Oftmals wird die unpräzise, schwergängige Schaltung des 8N bemängelt und Probleme im Getriebe vermutet. Auch ich hatte meine Erlebnisse damit.
Kurze Erklärung:
Der Schalthebel auf dem Mitteltunnel gibt beim schalten folgende Steuerung ans Getriebe weiter:
Die vor-zurück Bewegung legt die Gänge ein, abhängig von der gewählten Schaltgasse. Dabei wird die Schaltwelle am Getriebe gedreht.
Die recht-links Bewegung wählt die Schaltgasse. Dabei wird die Schaltwelle am Getriebe gehoben oder gesenkt. Im Ergebnis schaltet man vor-zurück 1-2, 3-4, 5-(6).
Beide Bewegungen werden mit je einem Schaltseil (Bowdenzug) ans Getriebe weitergegeben.
Die lineare Bewegung des Schaltseils wird bei der Wahl der Schaltgasse in eine Drehbewegung umgesetzt. Der dafür eingesetzte Umlenkhebel ist durch eine Stahlachse in einem einfachen Kunststoffgleitlager ausgeführt. Hier verschleißt die Kunststoffbuchse und das zur Schmierung nötige Harnstoffett verliert sich und seine Wirkung auch im Laufe der Jahre. Die Achse ging an meinem Auto nur noch sehr widerwillig aus dem Lager; entsprechend schwer drehte sich der Umlenkhebel.
Die Kunststofflagerbuchse ist ein Cent-Artikel. Allerdings muß man davon ausgehen, dass sie beim Versuch sie herauszuziehen zerbricht. Wie Gut die Reste dann aus der Bohrung zu ziehen sind, habe ich nicht ausprobiert. Statt dessen bin ich den einfacheren Weg gegangen und habe die alte Buchse mit einem Flaschenreiniger und Isopropanol gereinigt, ebenso die die darin laufende Stahlachse und beide mit frischen Harnstoffett geschmiert. Das Ergebniss ist eine hervorragend leichtgängig laufende Umlenkung!
Am Ende dieser Umlenkung dient zur Übertragung der Hebe- / Senkbewegung ein Kunststoffgleitstein, eingeclipst in einer Kugelpfanne . Dieser Gleitstein läuft am Getriebeschalthebel in einer Nut aus rauem Gussmaterial. Die Demontage zeigte, dass der Kunststoff stark abgelaufen war. Ich habe die Laufflächen am Guss gesäubert, einen neuen Gleitstein mit frischem Fett eingeclipst, die Laufflächen am Gleitstein und Guss gefettet und das ganze wieder zusammengebaut.
Um die Umlenkung auszubauen, muß man das Wahlseil am Getriebe aushängen. Am besten hängt man Wahl- und Schaltseil aus. So kann man gleich prüfen, ob die Seile noch in Ordnung sind und wie leicht sich die Schaltwelle bewegen lässt. Bei meinem Wagen war beides leichgängig und die Umlenkung so schnell als Problemstelle gefunden.
Nach dem Einbau des Umlenkhebels müssen die Seile neu eingestellt werden.
Zeitaufwand etwa eine Stunde, Materialaufwand etwa 20,-€ , wobei das Harnstoffett (nicht von VAG, das würde für 2000 TTs reichen) den größten Posten ausmacht und wahrscheinlich für 200 TTs reicht.
Gut beschrieben ist der Ausbau in den Audi Werkstattunterlagen, zu beziehen über Erwin. TT Eifel hat sich dem Einstellen der Schaltung auch gewidmet; der Rest ist eigentlich selbsterklärend, wenn man es vor sich hat. Keine allzu schwierige Aufgabe, kein spezielles Werkzeug nötig.
Resultat: ein noch nie erlebtes präzises und leichtgängig zu schaltendes 8N Getriebe.
