Eigentlich kalter Kaffee: Ich hatte es an anderer Stelle hier ja auch schon mal geschrieben.
http://www.sueddeutsche.de/aut…millionen-autos-1.3116841
Das ganze trifft auch auf 8N/8J und 8S zu, auch wenn die Modelle nicht explizit genannt werden.
Der Grund ist die Gleichteilpolitik. So ist der 8P mit dem 8J identisch.
Der 8V mit dem 8S.
Neue Modelle sollen besser sein? Das ich nicht lache.
Und dann noch was (weiß man auch schon länger):
Es gibt OBD Dongles, welche nach dem Aufbrechen mit einem Polenschlüssel (Schlagschlüssel) bei dem das Türschloss mit einer Art
Universalrohling, welcher in das Schloss eingeschlagen wird um es zu öffnen, -einfach schnell auf die OBD Schnittstelle aufgesteckt werden.
Dabei wird die Wegfahrsperre und auch die Alarmanlage außer Gefecht gesetzt.
Das ganze dauert wenige Sekunden.
Danach kann sich der Dieb gemütlich mit dem ganzen Fahrzeug davon machen.
Das Schloss ist danach zwar zerstört, aber was juckt das den Dieb?
Die Teile des Fahrzeugs finden sich dann im Netz.
Es gibt auch bessere Werkzeuge, bei denen das knacken des Schlosses zerstörungsfrei läuft, allerdings kosten diese
auch ein paar hundert Euro. Nichts desto, die werden von Dieben verwendet, welche das ganze Fahrzeug verschieben.
Dauer des Einbruchs für einen geübten Dieb: ca. 10-12 sec.
Diese Dongles sind Hersteller und Modellspezifisch, da hier gleich mehrere Steuergeräte manipuliert werden.
Kaufen kann man diese Teile über den chinesischen Schwarzmarkt, wobei die auch immer mehr offen verkauft werden.
Hacken von Wegfahrsperre, umschreiben von Km-Stand, Fälschen von Seriennummern und VIN, anlernen X-beliebiger Schlüssel...alles inklusive.
Mittlerweile gibt es auch Manipulationshardware die neben den Tachodaten auch alle anderen Steuergeräte vom Kilometerstand her umschreiben können,
so das eine Entdeckung einer Tachomanipulation mit normalen Mitteln quasi nicht mehr möglich ist.
Das funktioniert dann nur noch mit einer anderen Methode, die sich Tachospion nennt.
Wer ein gebrauchtes Auto kauft sollte mindestens immer die Wartungsdateien beim Freundlichen abrufen lassen, ob der Km Stand plausibel ist.
Tachobetrug ist heute eher der Standard als die Ausnahme.
Und das selbst bei Werkswagen vom Hersteller selbst.
Vulgo: Trauen kann man heute niemanden mehr.
Eine Frage stellt sich noch:
Wann reagieren unsere Politsockenpuppen da endlich mal?
Wenn sich die Hersteller nicht um sichere Systeme kümmern oder kein Interesse (aus diversen Gründen) daran haben, dann muss endlich mal der Gesetzgeber diese Lücken schließen.
Klar, etwas was grundsätzlich mobil ist, lässt sich immer klauen.
Aber man kann es den Dieben schon erheblich erschweren bzw. ist es möglich das mobile Gut so zu schützen, das man damit ohne die Scheiben zu zerstören oder gleich das ganze Fahrzeug abschleppen zu müssen, im Grunde nichts mehr machen kann.
Und das mit den Scheiben: Volvo ist meines Wissens derzeit der einzige Hersteller, welcher (gegen Aufpreis natürlich) einschlagsichere Scheiben anbietet. Dabei gehen die Scheiben bei roher Gewalt zwar auch kaputt, bleiben aber im Rahmen und sind nicht durchdringbar.
Milchmädchenrechnung: So ne Scheibe tauschen ist wesentlich billiger als ein neues Navi.
Bei der nun offiziell gewordenen Geschichte sind meines Erachtens die Hersteller in der Schuld und müssen die Sicherheitssysteme entsprechend austauschen.
Für interessierte und des englischen mächtige ein Link, wie sowas funktioniert (PDF):
https://www.cs.bham.ac.uk/~gar…_it_and_still_lose_it.pdf
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