audi und die vergangenheit der auto-union

  • audi hat seine ns-vergangenheit prüfen lassen.
    die vorgängerfirma auto union ließ zehntausende zwangsarbeiter für sich schuften.


    http://www.stern.de/wirtschaft…arbeiter-aus-2113280.html



    das die ns-zeit eine ganz dunkle in unserer geschichte war, ist nicht zu leugnen.
    so ist die aufarbeitung nur gerecht, auch gegenüber den millionen verfolgten und ermordeten menschen zu dieser zeit.


    das deutsche firmen, und insbesondere die kriegswichtige automobilindustrie
    wie jetzt hier im artikel geschrieben die auto-union ´zwangsarbeiter beschäftigt´ haben, kann eigendlich somit nicht überraschen.
    auch nicht die verstrickungen von richard bruhn in welchem ausmaß auch immer zu dieser zeit.



    deshalb wundert´s mich, wenn einige zeitgenossen sich ganz erschrocken zeigen in welchen maße sich die chef-abteilung der auto-union in den ns-komplex einbinden ließ.
    auch die debatte über ´wer war verantwortlich und wer war nur werkzeug´. (siehe ferdinand porsche, bzw. alle großen unternehmer mit visionen zu dieser zeit.)

    p.s.: warum nun jetzt diese studie herr stadler. ?

    das leben ist bunTT ! :mrgreen:


  • Immerhin haben sie den Mut endlich mit dem Thema aufzuräumen.


    Das es heute Leute gibt, die sich über das Ausmaß des Naziapparates wundern ist nicht ungewöhnlich.


    Vielfach wurden Unternehmer von den Nazis auch dazu genötigt Häftlinge einzusetzen.
    Es wird zwar immer "nur" von Juden gesprochen, aber die machten in den Fabriken tatsächlich den geringsten Teil aus.
    Jetzt kann man sagen, das die Männer ja fast alle an der Front waren, was nicht rechtfertigt wie mit den Gefangenen
    umgegangen wurde.
    Was aber einen Riesen Unterschied macht, ist wie die Gefangenen von den Unternehmern behandelt wurden.
    Es gab so einige die Gefangene gezielt verheizten wie z.B. Günter Quant (AFA - heute VARTA)
    Er nahm bewusst in Kauf, das monatlich 80 Arbeiter an Verätzungen starben.
    Doch nicht nur das, der verwendete seine Kontakte zu den Nazis auch um unerwünschte Konkurrenz (Laval) auszuschalten.
    Und nun kam es wie es kommen musste: Die Alliierten brauchten unbedingt Akkus.
    Deshalb lies man die Unterlagen verschwinden und die Quandts entgingen meiner Meinung nach ihrer gerechten Strafe.


    Es gab auch die andere Seite von Unternehmern, die unter Einsatz des eigenen Lebens den Gefangenen halfen:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Judenretter#Einzelne_Personen


    Was kaum einer weiß, das sich ausgerechnet Görings Bruder (damals bei Skoda) vielfach für verfolgte einsetzte.
    Der mochte die Nazis zum Bsp. überhaupt nicht.
    Und daran erkennt man auch wie nahe Gut und Böse zusammenhängen können.
    Sogar bei Krupp gab es einen der ein paar hundert Häftlinge rettete (Berthold Beitz).


    Wenn also auf Grund historischer Forschung das Thema Autounion aufgearbeitet wird, ist das begrüßenswert.


    Was nervt, ist es die geradezu morbide Faszination der Medien über das NS Regime.
    Keine Woche wo keine "Hitler" Dokumentation zu sehen ist.
    Hitler der erfolglose Künstler, Hitler das verdorbene Kind, Hitler in Farbe, Hitler on Ice...
    Das nervt. Klar, vergessen sollte man das geschehene nicht.
    Aber das was die Medien abziehen, ist einfach zuviel des Guten (äh - Bösen).

  • dieses thema wird uns noch jahrzehnte verfolgen.


    sicher, woher sollte die arbeitskraft auch kommen. ?
    alles was kriegswichtig war, hatte zwangsarbeiter.


    wer die geschichte kennt weiß wer damals die nationalsozialisten an die macht gebracht hat.
    es war das ´einfache´ hungernde volk.
    die intelligenten großunternehmer wussten längst, und spätestens nach lesen des buches ´mein kampf´ was da auf deutschland zukam. war ihr unternehmen auch noch irgendwie mit der rüstungsindustrie verbunden gab es nur noch mitschwimmen oder untergehen.
    so hatte auch quandt am anfang seine schwierigkeiten mit den ns-machthabern, und insbesondere mit joseph goebbels.
    in wie weit dann diese unternehmer nur noch blind marschierten, wollen wir hier lieber nicht diskutieren.


    interesannt auch, in welche besatzungszonen die letzten schlauen köpfe ( quandt, messerschmied, porsche etc. ) gingen.
    man konnte es jahrzehnte lang am beispiel der automobilindustrie sehen.


    zurück zum artikel,
    bisher ist nichts bekannt geworden, das richard bruhn oder carl hahn besondere schuld auf sich geladen haben.
    besondere schuld aber immer bezogen auf die geschichte und ihre auswirkungen.


    deshalb wundert´s mich, wenn jetzt einige zeitgenossen sich ganz erschrocken zeigen in welchen maße sich die chef-abteilung der auto-union in den ns-komplex einbinden ließ.
    aber das sagte ich ja schonmal.-

    das leben ist bunTT ! :mrgreen: