Zitat von DJ VioL TT
M.E. ist das Hauptthema der verlängerte Wechselintervall, welcher in dem ein oder anderen Fall (siehe Kettenthematik V6) zu Problemen geführt hat / führen konnte.
Mit Sicherheit bei den Ketten dazu führt.
Zur Kettenthematik gab's noch einige andere Themen zur Materialermüdung, die aber nichts mit dem Öl zu tun hatten.
Das traf auch nur einen gewissen Kettenhersteller.
Zitat von DJ VioL TT
Nach meinem Verständnis, macht die Anzahl des Hubraums oder der Zylinderzahl oder auch die Frage ob Riemen-/oder Kettentrieb, weniger einen Unterschied, als die Frage des Drehzalkonepts, des Drehmoments (also letzten Endes der Kraft die auf bspw. die Lager wirkt oder die Frage der Einsatzbedingungen des Fahrzeuges (sportiv, Rennstrecke, kurzzeitige Spitzenbelastung, Dauerbelastung, äussere Bedingungen...)
Das kann man so nicht ganz stehen lassen.
Belastender für's Öl und damit auch den Motor ist der Kurzstreckenbetrieb.
Also mit nem TFSI mit Steuerkette egal wie viel Hubraum ist der typische "Hausfrauenbetrieb" (Kids in Schule, wieder heim, Einkaufen wieder heim,
Kids aus Schule.....) im Grunde das schlimmste Verschleißszenario. Speziell unter dem Gesichtspunkt Langzeitintervall.
Zitat von DJ VioL TT
Ob ich allerdings auf ein 15W Öl gehen würde/ sollte, bei einem Einsatz meines Fahrzeuges auch bei winterlichen Temperaturen, würde ich gerne mal bei einem Bier mit Dir diskutieren.
Wer nicht jedes WE auf der Rennstrecke ist, kann getrost die für seinen Motor angegebenen Spezifikationen fahren.
Wer seinen Motor bis kurz vor die spontane Selbstzerlegung aufgemotzt hat, der braucht sehr wahrscheinlich was anderes.
Und wer wie gesagt viel Kurzstrecke im Fahrprofil hat, der wechselt eben öfter (10000-15000)
Zitat von DJ VioL TT
Da ich aber ja auch nur "Leie" bin, und lediglich mal ein paar Öluntersuchungen vor vielen Jahren am Prüfstand gefahren bin (Thema damals: Standfestigkeit und Verrußung des Öls bei extremen Wechselintevallen (50k km+) wäre ein Kommentar von jemandem aus der Ölindustrie oder Tribologie gewiss interessant.
Gibt's alles zum nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Motor%C3%B6l (Da ist es schon ganz passabel beschrieben)
Was DAS beste Öl ist kann man nicht pauschal sagen.
Es gibt Öle, die passen beim einen Motor besser, beim anderen nicht so gut.
Es gibt Motoren, die haben Plasmabeschichtete Laufbuchsen. Da gibt es Öle,
oder besser Additive die sind bei solchen Motoren völlig untauglich sind, da hier der Schmierfilm abreißen kann.
Fakt ist, dass bei dem ganzen Downsizing Hype in Verbindung mit den immer strengeren Grenzwerten und nicht zuletzt gepaart mit immer mehr Leistung, die thermische Belastung der Motoren immer höher wird, was mit den Longtime-Intervallen einfach nicht zusammenpasst.
Das Öl muss immer gut schmieren, es muss die Rußpartikel (gerade auch bei den Benzinern) in der Schwebe halten können, es muss den Blow-by kompensieren, es soll bei allen Temperaturen die richtige Viskosität aufweisen und nicht zuletzt soll es die immense Hitze aus den ganzen Nähmaschinenturbinenmotörchen abführen können.
Das Ganze stellt immer eine Gratwanderung dar.
Meine Meinung: Longtime-Intervall - Vergiss es.
Dennoch: Longtime Öle haben bessere Additive zugesetzt und damit bessere Reinigungseigenschaften.
Es kann bei den ganzen hochgezüchteten Motoren also durchaus sinnvoll sein
die Longtime Öl-Spec zu fahren, aber in kürzeren Abständen zu wechseln.
Das wirklich gute Öle dabei nicht mal teuer sein müssen, kann man im Ölthread nachlesen.
Ich habe hier einige Laborberichte zu den ganzen superteueren Markenölen.
Und da sieht es für viele davon gar nicht so rosig aus.
Da sind vier Öle im Bereich >20€/l dabei, die schlechter abschneiden als mein derzeit eingesetztes.
Nur ein fünftes ist bei einem Wert um ein paar Prozent besser,
was aber wegen eines kürzeren Wechselintervalls nicht wirklich zum tragen kommt.
Meine Empfehlung:
Für den Preis der bei den Freundlichen fürs Castrol aufgerufen wird, leistet mir das definitiv zu wenig.
Also eigenes Öl. Nur mal so als Rechnung: Ich mache zum Preis eines VAG Ölwechsels ganze drei mit dem eigenen Öl (ohne Filter).
Ich wechsle das Öl - eben auch weil ich in kürzeren Intervallen tausche, immer in einer freien Werkstatt.
(Ehem. Audi Meister, der bzgl. VAG Fahrzeugen auch genau weiß was er tut)
Das erspart mir auch das immer selbe Geseiere um selbst mitgebrachtes Öl.
Nicht auf 15000 Km Festintervall in einer VAG Werkstatt umstellen lassen, (geht auch mit VCDS)
da man sich hier schlicht mehr Spielraum beim Wechseln offen lässt.
editchen:
Noch was zu den Ölen allgemein:
Fast alle Ölhersteller nutzen dieselben Basisöle.
Erst die Additive machen dann den Unterschied.
Dort liegt der ganze Forschungsaufwand.
Das nun ausgerechnet die "großen" Konzerne das bessere Öl fabrizieren, stimmt allerdings nicht.
Meist sind es sogar die kleineren, die hier wesentlich innovativer sind.
Zur Qualität:
Es gibt so einige "Testseiten", von denen ich allerdings wenig halte.
(Man muss da ganz genau hinsehen, wer jeweils dahinter steckt)
Erst mal gilt es zu beachten, wie die verschiedenen Werte der Additivierung aussehen.
Also wie lange das Öl unter den vorgegebenen Bedingungen wie dem Fahrprofil und dem Wechselzyklus
seine Eigenschaften behält.
Genau hier gibt es große Unterschiede.
Das nächste wäre dann das Preis-Leistungsverhältnis.
Ich spare nicht am Öl, sehr wohl spare ich aber bei den Mondpreisen, die in der Markenwerkstatt dafür verlangt werden.
Die verwendeten Öle, z.B. in den VAG Werkstätten, sind mir für den aufgerufenen Preis einfach nicht gut genug.
(26€/l - no go!)
Gerade die Dieselfahrer sollten ganz besonders auf's Öl achten, da sich der DPF
bei minderwertigerer Ware auch wesentlich schneller zusetzt.
Und genau an dem Punkt sind Liqui Moly oder Addinol eben mal (etwas) besser als das Castrol.
(Gerade auch beim Preis-/Leistungsverhältnis)
Das soll nicht heißen, dass das Castrol jetzt ein schlechtes Öl ist, aber es gibt wirklich bessere.
Generell gilt: Unbedingt auf die jeweilige Freigabe des Herstellers achten.
Das erspart so manchen Ärger, falls es mal zum Garantie- bzw- Gewährleistungsfall kommt.
(z.B. Steuerkettenthema)
Das spielen mit der Viskosität:
Wer sein Fahrzeug im echten Rennbetrieb bewegt (eher unwahrscheinlich hier im Forum)
der wird auf Einbereichsöle zurückgreifen, da diese im speziellen Anwendungsfall besser funktionieren,
als Mehrbereichsöle, welche das ganze Jahr über gefahren werden und damit den Standardfall
darstellen. Hingegen sind Leichtlauföle eher auf spezielle Motoren zugeschnitten.
Gerade hier ist die Herstellerfreigabe besonders wichtig.
Dennoch etwas zu den Freigaben:
Es gibt kleine Hersteller die keine Freigaben seitens der Hersteller anführen können.
Dort kann man auf dem Gebinde dann oft "nach Vorgabe", "nach Freigabe" oder "Vorgabe übererfüllt" lesen.
Diese kleinen Hersteller sparen sich die extrem teuren Freigaben der Hersteller.
Die kosten nämlich gerne mal weit über 100000€.
Zu Basisölen und Additiven dann nochmal:
Sowohl die Basisöle als auch die Additive werden meist von Drittherstellern gekauft.
Wie sagten aber Cheech & Chong mal treffend? Die Mischung macht's.
So gibt es unter den reinen Motoröl und Schmierstoffherstellern solche, die alles zukaufen
und solche die auch selbst entwickeln und eigene Additive herstellen.
Die Additivhersteller wissen aber sehr wohl um die Mischungen zu den Vorgaben der Motorhersteller
und geben diese auch an die Ölhersteller weiter.
D.h. dass vermeintliche Billigölhersteller oftmals nichts anderes im Angebot haben als die "Großen".
Das liegt verständlicherweise schon im Eigeninteresse der Basisöl- und Additivhersteller.
Teilsynthetisch, Vollsynthetisch oder Mineralisch?
Auch so eine Frage die sich öfter stellt
Die landläufige Meinung darüber ist ja bekanntlich die, dass Synthetische Motoröle angeblich besser
schmieren würden als Mineralische. Das ist definitiv nicht richtig.
Hier kommt es auf den Anwendungszweck an.
Hier eine sehr gute und erschöpfende Info dazu:
http://www.motoroel-info.de/