Liquid Moly Motor Clean Gut-Schlecht ?!?

  • Moin TT´ler,

    ich bin endlich mal dazu gekommen, meinen TT mal wieder einen Full Service zu gönnen. Ölspülung mit neuen Öl und Filter, incl nachheriger Ölwannen und Ölpumpensieb-säuberung und im Zuge dessen auch gleich noch ein Getriebeöl-Wechsel vorzunehmen. Hier möchte ich aber meine persönliche Meinung zum Motor Clean die Toilette runterspülen .

    Nach dem ich das alte Öl abgelassen hatte und den Ölfilter demontierte viel mir auf was das eigentlich für eine Schwarze-Suppe war und das nach nicht mal 1 jährigem gebrauch.

    Was eigentlich auch ganz normal ist???

    Bis zum letzten Jahr wurde dieser/mein TT vom Vorbesitzer laut Scheckheft nur alle 2 Jahre mit Longlife Öl gepflegt. Was mir im nachhinein garnicht so schlecht/sauer aufstößt,

    für den doch im Volksmund als bezeichneten Ölfresser-motor.

    Als erstes schraubte ich den neuen Ölfilter ein und mischte 4 Liter Mannol Extreme 5w/40 mit 500ml Motor Clean, schon da zeigte sich eine sehr sehr starke Ölverdünnung. Laut Betriebsheft soll man ja das Süppchen (MC) vor dem Ölwechsel dazugeben, ich dachte mir halt gut geht auch besser. Nach dem ich dann die den Motor startete und ca. 10 min lauf ließ, stieg die Öltemperatur auf ca. 60 grad im stand an. Nach dem abkühlen lies ich dann das Öl ab, was wirklich gefühlt sehr sehr lange dauerte, da es noch sehr lange nach tropfte. Es war halt dünn wie Wasser dieses Öl. Und genauso schwarz wie das alte zuvor abgelassene war es auch.

    Jetzt machte ich mich an die Ölwannendemontage, hier kam mir noch jedemenge aus dem Ablaufschlauch vom Turbolader entgegen, auch selbst in der Ölwanne verblieb noch sehr viel altes LM - Öl gemisch über und dann nach Demontage des Saugfilterrohrs kam auch noch mal jedemenge gemisch entgegen, sodass mind. 1/3 von den zuvor eingefüllten MC im Motor selbst verbleiben und denn erneuten Ölwechsel wieder stark verdünnen sollten/können, wenn man sowieso schon Ölverbrauch hat, dann hat man den danach auch noch ! Ich gehe ehr davon aus das man 2-3 Ölwechsel braucht bis man evtl. überhaupt ein Urteil sich bilden kann, ob sich das Motor Clean wirklich bewährt da mir die Amazon Ressesionen doch ehr an eine Kirchen-Messe erinnert. Aber seht selbst

    Bilder sagen mehr als Erzählungen. Ich weiss jetzt nicht wie Ihr das seht aber ich würde das Zeugs nicht wieder verwenden, bei der Menge die im System verbleibt !!!

    Einmal editiert, zuletzt von TTFlo (29. August 2020 um 12:22)

  • Hallo Hans,

    jawohl etwas Abrieb habe ich in dem Saugrohrfilter in form von einer sehr kleinen Metalspäne gefunden. Es war aber so klein und so wenig das mich das nicht beunruhigt. Die Aktion hätte ich mir auch sparen können, wollte aber wissen wie es um mein TT-chen bis dato bestellt ist.

    Als nächstes gehe ich mal die Ventildeckeldichung an. Da dort mein damaliger 8N trotz Vollsynt. Öl sehr unter Kohle-ablagerungen gelitten hatte.

    Was mich halt wundert, das beim 8J die Ölwanne doch noch sehr sauber nach über 165 tkm ist. Und das bei LL Intervallen alle 2 Jahre !

  • Hallo TTFlo,

    prima Bericht :thumbup:

    Um auf die Titelfrage einzugehen:

    Zitat

    Liquid Moly Motor Clean Gut-Schlecht ?!?

    Diese Frage kann man IMA recht pauschal beantworten :

    Definitiv Gut !

    Ob jetzt LiquiMoly oder andere Hersteller besser sind, ist IMA ein bisschen "Glaubensfrage". Ich persönlich habe die Produkte von Lambda-Deutschland verwendet und war am 8N sehr zu frieden.

    Im Prinzip kenne ich die Qualität von LiquiMoly. Damit machst du defintiv nichts verkehrt. Ich habe Lambda gewählt, da diese Zusätze von Audi selbst in den Werkstätten verwendet werden und somit eine Ausnahme beim "Verbot" der Nutzung irgentwelcher Zusätze hat.

    Nach dem ich das alte Öl abgelassen hatte und den Ölfilter demontierte viel mir auf was das eigentlich für eine Schwarze-Suppe war und das nach nicht mal 1 jährigem gebrauch

    Ich behaupte dass die Russeinlagerung beim Öl auch Nutzungsabhängig ist. Der Direkteinspritzer russt im Kalten Zustand vergleichbar den Dieseln.

    Damit hast du prinzipell das gleiche Problem der Diesel, dass es durch die Russeinlagerung beim Öl zur Ölverdünnung kommt und sich damit das Öl schwarz färbt. Und je mehr Kaltphasen der Motor sieht, desto stärker ist der Effekt.

    Was mich halt wundert, das beim 8J die Ölwanne doch noch sehr sauber nach über 165 tkm ist. Und das bei LL Intervallen alle 2 Jahre !

    Bei normaler Fahrzeugbehandlung "funktionieren" die LL Intervalle ja..

    Sonst hätte Audi/VAG diese mit ersten Erkenntnissen bei den Ölabstreifringproblemen zurückgenommen.

    Problematisch ist es halt, wenn man den Motor viel hohe Lasten zumutet und ihn dann ohne Kaltlaufen lassen abstellt.

    Dies ist prinziell ein Problem für (Turbo-) Motoren. Mit dem nicht ideal konstruierten Ölabstreifring aber nochmal problematischer.

    Ist das Öl dann zusätzlich mit einem hohen Russanteil versehen, kommt es an besonders heissen Stellen zum Verkoken. Das zurücklaufende Öl in der Ölwanne hat aber bei weitem nicht mehr seine maximale Temperatur.

    Zudem hast du diese mit dem Motorreiniger zuvor eh angelöst und ausgewaschen.

    Da dort mein damaliger 8N trotz Vollsynt. Öl sehr unter Kohle-ablagerungen gelitten hatte.

    Ich behaupte 8N und 8J haben zwei unterschiedliche Probleme mit Kohleablagerungen:

    Mir sind beim 8N die Verkokungen in der Ölwanne/Ölsieb und dem Ölkreislauf bekannt. Diese können auf das höhere Temperaturkonzept des 1.8T basieren.

    Die Verkokungen der 8J sind vorwiegend, wie bei allen Benzindirekteinspritzern, den BlowBye-Gasen und der "fehlenden Ventilreinigung" durch den Kraftstoff begründet.

    Die Ölkohle-Probleme des 8N verursachen Probleme bei der Ölversorgung.

    Die Verkokungen des 8J Leistungsminderungen durch Füllungsreduzierung und im schlimmeren Fällen Kompressionsverluste durch nicht mehr komplett schliessende Ventile.

    Diese Art Verkokungen bekommst du mit einem Einspritzsystemreiniger nicht mehr behoben, da der Kraftstoff nicht an die Venilschafte gelangt.

    Hast du solche Probleme, hilft z.B. das Bedi-Reiniger-System.

    User TheRingThing hat einen Bericht über diese Reinigung im Forum geschrieben.

    Bedi-Produkte werden über den gleichen Vertriebsweg, wie die Lambda-Produkte vertrieben und z.T. gemischt verwendet.

    Falls du bei 165tkm ein Verkokungsproblem hast, kannst du dich in diesem Beitrag über wirksame Lösungen informieren.


    btw.:

    Nach dem ich dann die den Motor startete und ca. 10 min lauf ließ, stieg die Öltemperatur auf ca. 60 grad im stand an

    Ganz wichtig hierbei ist, den Motor eine paar wenige Minuten oberhalb von 3000rpm zu drehen, damit die Kolbenbodenkühlung aktiviert wird und du die Düsen und den Kreislauf hierfür mit reinigst.

    .. performance based on engineering :ugeek:

    Einmal editiert, zuletzt von Jochen_145 (30. August 2020 um 19:39) aus folgendem Grund: Fehlerteufel ..

  • Jochen_145 Genau so gute Antwort. Falls sich jemand nicht vorstellen kann wie so eine Verkokung aussieht kann einmal hier rein schauen.

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    Gruss

    Hans-DieTTer

  • Moin,

    also mit dem Liqui Moly Reiniger, vor dem Ölwechsel, haben wir beim Peugeot 2077 CC (150 PS Turbo) meiner Partnerin auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Ins Öl kippen, nach Anleitung 10 Min. im Standgas laufen lassen und dann Ölwechsel. Wow was da für ein Cappuccino raus kam...

    Ich denke das hat sich gelohnt. Sie fährt nur Kurzstrecke. Jetzt haben wir das wieder gemacht und LM 0W-30 rein. Sollte jetzt hoffentlich wieder passen.

    Ach...upps: Noch Turbolader ausgebaut und überholen lassen für 400,-- weil der stark Öl verbrannt hat (und 1Liter Öl auf 1.000 Km genommen hat) und die Welle was eingelaufen war. Jetzt geht das Motörchen wieder 1a.

    Gruß

    Brian

  • Viel besser als Jochen hätte ich es auch nicht erklären können.

    Das ist das leidige Thema bei den Direkteinspritzern.

    Es gibt noch ein weg um die lästigen Verkokungen bei den Direkteinspritzern weg zu bekommen.

    Neben der chemischen Keule, habe ich sehr gute Erfahrungen mit Walnussschalengranulat gemacht.

    Mit dem feinen Granulat strahlen wir die Ansaugwege/ Krümmer sowie Kanäle im Kopf und die Einlassventile.

    Das Endergebnis ist sehr gut und ohne Chemie.